Schöllkraut
Chelidonium majus
Familie:
Mohngewächse (Papaveraceae)

Volksnamen:
Aflkraut, Augenkraut, Blutkraut, Bockskraut, Geschwulstkraut, Gilbkraut, Goldkraut, Gottesgabe, Herrgottsblatt, Herrgottsgnade, Himmelsgabe, Krätzenkraut, Marienkraut, Nagelkraut, Schälerkraut, Schälkraut, Schellkraut, Schinnkraut, Schindwurz, Schwalbenkraut, Schwalbenwurz, Teufelsmilchkraut, Trudenmilchkraut, Warzenkraut, Ziegenkraut,

Beschreibung:
Das Schöllkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 70 Zentimeter erreicht und ein ästiges Rhizom hat. Es ist der einzige Vertreter der Gattung Chelidonium. Die etwa von April an blühende Pflanze wächst vor allem an Wegrändern, in Hecken und auf Mauern. Das Auffallendste am Schöllkraut ist der gelbe Milchsaft, der beim Abknicken der Pflanze austritt.

Sonstiges:
Schöllkraut ist giftig. Es enthält insgesamt zehn Alkaloide. Die wichtigsten sind Chelerythrin, Chelidonin, Spartein, Chelidoxanthin und Sanguinarin. Das Verschlucken der Pflanze führt zu schweren Reizungen des Magen-Darm-Traktes. Entsprechend äußern sich die Symptome in Brennen, Schmerzen, Erbrechen, blutigen Durchfällen und Kreislaufstörungen. In schweren Vergiftungsfällen kann es zum Tod im Kollaps kommen.

 Blüte des Schöllkrautes  die typische Blattform Inhaltsstoffe:
Im Milchsaft konnten bisher 14 Alkaloide nachgewiesen werden. Nur die reifen Samen sind alkaloidfrei, dafür haben die Schotenfrüchte selbst einen hohen Alkaloidgehalt.

Heilkräftige Pflanzenteile:
das blühende Kraut, Saft, Wurzel
Das Schöllkraut enthält, wie auch alle anderen Mohngewächse, giftige Alkaloide als Hauptwirkstoff. Es war einst wegen seiner schmerzlindernden Wirkung bekannt, die aber längst nicht so stark ist, wie die des Opium und Morphium liefernden Schlafmohns.

Sammelzeit:
Mai bis Juli

Heilwirkung:
Die verschiedenen Alkaloide, Flavone und Bitterstoffe wirken vor allem auf Leber und Galle.

Anwendung:
Betupft man mit dem gelben Saft, der an verletzten Stellen austritt, Warzen, können diese allmählich zum Verschwinden gebracht werden. Bei Erkrankungen von Galle und Leber wurde früher die innerliche Anwendung des Schöllkrautes empfohlen. Da die Pflanze jedoch zu Vergiftungen führen kann, darf sie nur auf ärztliche Verordnung innerlich angewandt werden.

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