Gemeine Nachtkerze
Oenothera biennis
Familie:
Nachtkerzengewächse (Onagraceae)

Volksnamen:
Abendblume, Nachtstern, Sommerstern, Süsswurzel, Schinkenwurz

Beschreibung:
Die Gemeine Nachtkerze ist eine zweijährige krautige Pflanze. Sie bildet im ersten Jahr eine auf dem Boden aufliegende Rosette mit fleischiger Pfahlwurzel. Im zweiten sprosst daraus ein blütenreicher, traubig Blütenstand, der durchschnittlich einen Meter hoch wird. Dieser hat intensivgelbe Stieltellerblüten, die vierzählig sind und in der Achsel eines Tragblattes sitzen. Sie öffnen sich erst in der Abenddämmerung und sind meistens bis zum nächsten Mittag wieder verblüht.

Geschichte:
Bereits die nordamerikanischen Indianer verwendeten die Gemeine Nachtkerze als Heilpflanze.
Nachtkerze wurde im 18. und 19. Jahrhundert in Europa häufig als Gemüsepflanze angebaut. Dabei verwendete man die Wurzeln, die man wie Pastinaken zubereitet. Ihr wurde eine überdurchschnittliche stärkende Wirkung nachgesagt.

Sonstiges:
Sie zählt in Mitteleuropa zu den Neophyten, da sie ursprünglich als Gartenpflanze eingeführt wurde. Heute noch in verschiedenen Formen eine beliebte Gartenpflanze.

Inhaltsstoffe:
Blätter: Gerbstoffe
Wurzeln: Stärke, Eiweiss, Mineralstoffe
Samen: Cis-Linolsäure (aktive Substanz im Nachtkerzenöl)

Heilkräftige Pflanzenteile:
Blätter, Wurzel, Samen

Sammelzeit:
Blätter: Juni bis Oktober
Wurzel: Herbst
Samen: Spätsommer und Herbst

Heilwirkung:
Blätter: adstringierend, beruhigend
Wurzeln: stärkend
Öl der Samen: regulierende Wirkung bei der Zellbildung durch die Umwandlung von Cis-Linolsäure in Gamma-Linolensäure

Anwendung:
Blätter: als Tee oder Kompressen bei Durchfall, Bluthochdruck, Gicht, Husten, Asthma, Quetschung, Prämenstruellem Syndrom, Wechseljahrsbescherden
Samen: (für die Ölgewinnung) äußerlich bei Arteriosklerose, Hautproblemen, Ekzemen, Neurodermitis

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