Familie: Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Volksnamen: Hartheu, Alfblut, Blutkraut, Herrgottsblut, Jesuswundenkraut, Johannisblut, Johanniswurz, Löcherkraut, Teufelsflucht, Tüpfel-Hartheu, Tüpfel-Johanniskraut, Wundkraut
Beschreibung: Das Johanniskraut hat eine ausdauernde Wurzel und treibt einen 30-80 cm hohen, aufrechten, harten zweikantigen Stängel mit gegenständigen Zweigen. Die Blätter sind länglich-eiförmig, ganzrandig und ebenfalls gegenständig.
Die Blätter scheinen, wenn man sie gegen das Licht hält, wie durchlöchert (perforiert). Diese scheinbaren Löcher oder Tüpfel sind Oldrüsen. Die Blüten sind in trugdoldigen Blütenständen angeordnet. Die Blütenstiele und die Ränder der fünf dottergelben Kronenblätter weisen viele Drüsen auf, die beim Zerreiben einen roten Farbstoff abgeben.
Geschichte: Johanniskraut gilt seit der Antike als hochgeschätzte Heilpflanze.
Sonstiges: Der Name Johanniskraut stammt vom Johanni-Tag, den 24. Juni ab, an dem man die Planze ernten soll.
Wenn man mit den Fingern die aufgegangenen gelben Blüten zerdrückt, fließt ein roter Saft heraus, der nach altem Volksglauben das Blut aus den Wunden Christi darstellt (dadurch „Hergottsblut“). Andere wollen darin das Blut von Johannes sehen, das er bei seiner Enthauptung vergoß, deshalb „Johannisblut“. Die Blätter sind mit vielen kleinen Öldrüsen durchsetzt und erscheinen im Gegenlieht wie durchlöchert (lat.: perforatum). Dies brachte der Pflanze den Volksnamen „Löcherkraut“ ein. Auch die französische Bezeichnung „Millepertius“, „tausendfach durchbohrt“, weist am diese Eigenschaft hin.
|
|
Inhaltsstoffe: Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind Naphthodianthrone und Phloroglucinole (Hypericin = Anthrachinon-Derivat),Flavonoide (Amentoflavon), Mineralstoffe
Heilkräftige Pflanzenteile: blühendes Kraut (Teeherstellung) Blüten (Ölherstellung)
Sammelzeit: Juni bis September
Heilwirkung: Die Inhaltsstoffe blockieren die Aufnahme von Serotonin im Gehirn.
Johanniskraut dient als Zusatz zu nervenberuhigenden Teemischungen.
Johanniskraut wirkt antiseptisch, wurmtreibend, sedativ, wundheilend, vorzügliches Heilmittel bei Leberleiden
Als Kur genossen, wirkt der von Johanniskraut gegen Depressionen.
Anwendung: Tee: Drei Teelöffel Johanniskraut mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen und abseihen. Davon täglich morgens und abend eine Tasse trinken. Wirkt bei Schlaflosigkeit, nervösen Beschwerden, Kopfschmerzen, Sodbrennen, Bettnässen, Leber- und Nierenleiden sowie Durchfall.
Tinktur: Einen gehäuften Eßlöffel getrocknetes Johanniskraut in einem Wasserglas voll Kornbranntwein ansetzen, zwei Wochen stehen lassen, danach abfiltern. Jeweils einen Teelöffel nach der Mahlzeit genommen, hilft gegen Verdauungsbeschwerden und bei hohem Blutdruck.
Johanniskrautöl: Frische Blüten und Knospen etwas anquetschen, in ein Glas geben und mit so viel kaltgepreßtem Olivenöl auffüllen, daß die Pflanzenteile obenauf schwimmen können. Mehrere Wochen in die Sonne stellen, ab und zu schütteln. Wenn das Öl eine dunkelrote Farbe hat preßt die man Pflanzenteile etwas aus, seiht das Ganze ab, füllt es in eine dunkle Flasche und lagert es kühl.
Es hilft bei Sonnenbrand, Hexenschuß, Verstauchungen, Prellungen und Brandwunden.
|