Familie: Brennnesselgewächse (Urticaceae) Beschreibung: Große Brennessel. Die Brennnessel kommt weltweit und in Mitteleuropa fast überall vor, da sie sehr anspruchslos ist. Meist bildet sie Gruppen auf nahrhaftem Boden. Sie gilt als Kulturfolger. Es sind 60 bis 150 cm hohe, ausdauernde, zweihäusige Pflanzen mit kriechendem Wurzelstock (Rhizom). Alle Blätter sind mit Brennhaaren versehen. Die männlichen Büten in hängender Blütenrispe. Die Frücht sind einsamige Nüßchen mit Windverbreitung. Blütezeit: Juli - Oktober. Volksnamen: Haarnessel, Hanfnessel, Schafnessel, Tausendnessel, Nesselkraut Geschichte: Bereits im alten Griechenland geschätztes harntreibendes Mittel. Ebenso im Mittelalter, hauptsächlich gegen Wassersucht angewendet. Besonders zu Frühjahrs- und Herbstkuren. (Entschlackung) Sonstiges: Wird als hochwertiges Futter in der Geflügelaufzucht eingesetzt. Für die Raupen von rund 50 Schmetterlingsarten sind die Brennnesseln eine Futterpflanze. Die Schmetterlingsarten Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Silbergraue Nessel-Höckereule, Dunkelgraue Nessel-Höckereule, Brennnessel-Zünslereule und das Landkärtchen sind dafür sogar auf die Brennnessel angewiesen, andere Pflanzen kommen für diese Arten nicht in Betracht (Monophagie). |
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Inhaltsstoffe: Nesselgift, Histamin, Serotonin, Flavonoide, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente Heilkräftige Pflanzenteile: Kraut, Samen und Wurzeln Sammelzeit: Das Kraut von März bis August. Die Samen Mitte August bis Oktober. Heilwirkung: blutreinigend, blutbildend, blutstillend, stoffwechselfördernd, haarwuchsfördernd, Anwendung: Brennnessel dient zur Entschlackung (Frühjahrskur), bei Rheumatismus, Gicht, Frühjahrsmüdigkeit, Verstopfung, Durchfall, Magenschwäche und Nierenbeschwerden. in der Küche: Junge Brennnesseltriebe werden wegen ihres Vitamingehalts und ihres feinsäuerlichen Geschmacks als Salat und Gemüse geschätzt. Besondere Verbreitung fanden Brennnesselgerichte in Notzeiten, in denen Blattgemüse wie Spinat oder Gartensalat zugunsten nahrhafterer Pflanzen kaum angebaut wurden. |