Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Volksnamen: Aufrechtes Fingerkraut, Natternwurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger Beschreibung: Die Blutwurz ist eine 10 bis 30 Zentimeter hohe mehrjährige, krautige Pflanze. Man findet sie in lichten Wäldern und Mooren und auf Heiden. Aus dem knollig verdickten Wurzelstock treiben im Frühjahr zunächst etwa 5 gestielte, dreizählige Grundblätter; später entwickeln sich in den Achseln der Grundblätter bogig-aufsteigende oder auch niederliegende, runde Stängel. Die dreiteilig gefingerten, ungestielten, keilförmigen, vorn gesägten Stängelblätter erscheinen durch Nebenblätter 5zählig. Die zahlreichen gestielten Blüten besitzen einen vierblättrigen Innen- und Außenkelch und 4 goldgelbe Kronenblätter. Sonstiges: Wie der Name vieler Pflanzen die Eigenschaft, die Wirkung oder das Anwendungsgebiet der betreffenden Droge charakterisiert, so ist das auch bei der Blutwurz der Fall. Schneidet man nämlich den Wurzelstock der Blutwurz durch, so läuft die Schnittfläche blutrot an. |
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Inhaltsstoffe: Etwa 15% Gerbstoffe, ferner Tormentillrot, das sich aus dem Katechingerbstoff in zunehmender Menge beim Lagern bildet, Tormentol, Harz, Gummi und geringe Mengen ätherisches Öl. Heilkräftige Pflanzenteile: Wurzelstock Sammelzeit: Spätherbst Heilwirkung: Die Wirkung der Blutwurz, hauptsächlich durch die Gerbstoffe bedingt, erstreckt sich, äußerlich angewandt, auf die Schleimhäute des Mundes und des Rachens, innerlich angewandt, auf die Schleimhäute des Magen- und Darmkanals. Hinzu kommt die schwach desinfizierende und schmerzstillende Wirkung der Gerbstoffe. Die Blutwurz gehört zu unseren wichtigsten und ergiebigsten Gerbstoffdrogen. Anwendung: Äußerlich angewandt wirken die Gerbstoffe schwach blutstillend. Zum Gurgeln bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Innerlich: gegen Durchfälle aller Art. |