Gewöhnlicher Beifuß
Artemisia vulgaris
Familie:
Korbblütengewächse (Asteraceae)

Volksnamen:
Wilder Wermut, Jungfernkraut, Gänsekraut, Sonnwendgürtel

Beschreibung:
Der Beifuß wächst an vielen Weg- und Straßenrändern. Die Pflanze erreicht Wuchshöhen zu 2 m. Die ausdauernde krautige Pflanze wächst meist mit einem aufrechten Stängel. Die gefiederten Blätter sind derb, bis 5 cm lang und 2 bis 3 cm breit. Die Blattoberseite ist grün, die Unterseite auf Grund von Behaarung grau-weiß. Die Blütenstände sind endständig, in Rispen sind viele körbchenförmige Teilblütenstände zusammengefasst. Die kleinen Blüten erscheinen unscheibar, weißlich-grau, gelblich oder rotbraun.

Geschichte:
Der deutsche Name Beifuß wird von dem althochdeutschen „stoßen, schlagen“ abgeleitet, der Zusammenhang ist jedoch unklar.

Sonstiges:
Auch beliebt als Gartenpflanze.
Der einjährige Beifuß gilt als ein naher Verwandter des europäischen Beifußes.

- Vorsicht -
Beifuß kann mit der eingeschleppten Ambrosia verwechselt werden!
Ambrosia
Den Unterschied macht die Blattform wie auch der Blütenstand.

 Blütenstand Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle (Cineol, Thujon, Kampfer), Sesquiterpensäuren und Sesquiterpenlactone sowie Flavonolde
Die Blütenpollen enthalten Glykoproteine, die Allergien auslösen können.

Heilkräftige Pflanzenteile:
Kraut, Wurzel

Sammelzeit:
Kraut: Juli bis September
Man schneidet die oberen Triebspitzen, solange die Blütenkörbchen noch geschlossen sind.
Wurzeln im Spätherbst

Heilwirkung:
Appetitlosigkeit, Verdauungsfördernd, beruhigend, Wechseljahrsbeschwerden, Beinbeschwerden
einjähriger Beifuß wurde erfolgreich gegen Malaria eingesetzt

Anwendung:
Obwohl Beifuß ein breites Anwendungsspektrum hat, sind seine Heilwirkungen fast in Vergessenheit geraten.
Mit seinen wärmebildenden Eigenschaften wirkt er gut bei Unterleibs- und Blasenkatarrhen, chronischen Eierstockentzündungen und Ausfluss. Um ihn hier zur vollen Wirkung zu bringen, lässt er sich am besten als warmes Fussbad einsetzen.
Man kann ein Öl mit dem Beifußkraut ansetzen, mit dem man die Beine einreibt.
Als Tee bei o. g. inneren Beschwerden. 1 Teelöffel Beifuß wird mit einer Tasse siedendem Wasser übergossen. Fünf Minuten zugedeckt ziehen lassen, durchseihen. Davon trinkt man täglich eine Tasse lauwarm bei allgemeiner Schwäche und bei schwachen Verdauungsorganen.

In der Küche:
Beifuß wird als Gewürz zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung.

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