Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae)
Volksnamen: Zinnkraut
Beschreibung: Schachtelhalm wächst auf Feldern, Wiesen, Äckern und Weg- und Waldrändern.
Der Stängel setzt sich aus mehreren Abschnitten zusammen, die ineinander verschachtelt sind. (Namensgebung)
Frühlingstriebe dienen der Fortpflanzung. Es sind chlorophylllose, 20 cm lange gelbliche Stängel mit einer Sporenähre an der Spitze. Nach der Sporenabgabe sterben diese Triebe ab.
Sommertrieb:
Im Mai wachsen die grünen Sommertriebe, die 10 - 50 cm lang werden.
Die Gestalt der Sommertriebe erinnert an kleine Nadelbäume; sie haben einen Stängel, von dem quirlförmig grüne "Zweige" abstehen.
Gute Schachtelhalme haben keine braunen Stellen; die braunen Stellen sind ein Hinweis darauf, dass der betroffene Schachtelhalm leicht giftig ist!
Geschichte: Bereits im Altertum wurde der Acker-Schachtelhalm in der Heilkunde, oder neudeutsch, Phytotherapie als Lieferant von Kieselsäure geschätzt, Dioskurides lobt seine blutstillende Kraft und Plinius der Ältere behauptet über ihn sogar, dass die blutstillende Kraft so groß sei, dass es genüge, ihn bloß in der Hand zu halten.
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Inhaltsstoffe: Die Pflanze enthält mehr Mineralien als die meisten anderen Pflanzen, besonders Kieselsäure etwa 10 bis 12 Prozent. Weiterhin Saponine, Flavone, Kalzium, Kalium, Magnesium, weitere Spurenelemente
Heilkräftige Pflanzenteile: Kraut Die oberen zwei Drittel der sattgrünen jungen Sommertriebe
Sammelzeit: von Mai bis August
Heilwirkung: Rheuma, butreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend
Acker-Schachtelhalm (eher ältere Sommertriebe) ist ein vorzügliches Mittel zur Behebung von Gelenkentzündungen (Hüftgelenke, Knie). Man kocht bzw. dämpft die fein gehäckselten Pflanzen mit wenig Wasser mindestens 20 Minuten lang, die entstandene grüne Flüssigkeit zunächst beiseite stellen. Man legt sich mit dem schmerzenden Gelenk auf das noch heiße feuchte Kraut, das man auf drei Lagen Küchenkrepp und auf eine Folie (stark färbend!) etwa 2 bis 3 cm geschichtet hat. Darüber legt man eine Lage Küchenkrepp gegen Kratzen. In dieser Lage schläft man einige Stunden. Die Wirkung tritt bereits nach 20 min ein. Diese Behandlung erzeugt vermutlich eine Depotwirkung; die Beschwerden klingen innerhalb von ein bis zwei Tagen völlig ab. Bei der Behandlung von Kniegelenken das Gelenk entsprechend umwickeln. Wichtig ist eine längere Einwirkzeit. Entzündungen und damit Schmerzen verschwinden, der Gelenkverschleiß bleibt aber bestehen.
Den beiseite gestellten Saft eindicken (köcheln), bis er kremig ist, dann die schmerzende Stelle tagsüber bis gelegentlich damit einreiben, bis sie trocken ist.
Anwendung: Blasenschwäche, Nierenschwäche, Durchblutungsstörungen, Schwache Menstruation, Blutungen, Frostbeulen, Krampfadern, Rheumatische Schmerzen, Ödeme, Wassersucht, Afterjucken
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