Holunder

Holunder

Fundorte: Stickstoffreiche Waldränder, meist in Siedlungsnähe.
Inhaltsstoffe: Blüten: Flavonoide, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Schleim, Phytosterine, Kaliumsalze
Beeren: Flavonoide, ätherische Öle, Zucker, Fruchtsäuren, Vitamine A, B1, B2, B6 und C, Folsäure, Gerbstoffe, Kalium, Kalzium, Phosphor
Unreife Beeren enthalten schwach giftige Glykoside, sie bauen sich erst bei der Reife und beim Kochen ab.
Wirkungen: Blüten: schweißtreibend, entzündungshemmend, schleimlösend, regen die Abwehrkräfte an
Beeren: immunstärkend, schmerzlindernd bei rheumatischen und Nervenschmerzen.
Anwendungen:
Blüten: innerlich als Tee bei Erkältungskrankheiten und Fieber, in der Volksmedizin bei Rheuma, Gicht und Hautkrankheiten als harntreibendes Mittel
Beeren: innerlich: heißer Beerensaft bei Erkältungen, als mildes Abführmittel, zur Schmerzlinderung bei Nervenschmerzen.
Zubereitung: Tee: Einen Teelöffel Blüten mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, sieben Minuten ziehen lassen, abgießen
Holunderbeerensaft: entstielte Beeren (etwa einen Liter) mit einem Viertelliter Wasser, abgeriebener Schale und Saft einer Zitrone zusammen im Dampfentsafter entsaften und mit Zucker oder Honig süßen. Noch heiß in Flaschen abfüllen und verschließen.
Holunderblüte

Sammeln: Gesammelt wird zweimal im Jahr: Ende Mai bis Juni die Holunderblüten; von August bis September die Holunderbeeren.
Kulinarisches: Aus Blüten und/oder Beeren lassen sich Holunderblütensirup, Holunderblütengelee, Holunderküchlein, Holunderbeerensaft, Holunderbeerenmarmelade, Holunderlikör, Holundersekt oder -limonade, Holunderbeerenkuchen und noch vieles mehr zubreiten.
Volksglaube: Holunder galt als der geeignetste Strauch, auf den man Krankheiten übertragen konnte. So biss man beispielsweise am Karfreitag in einen Holunder-Ast, um sich von Zahnschmerzen zu befreien. Bei einem anderen Brauch band man einen Faden mit einem bestimmten Vers an den Holunder, um sein Fieber auf diesen zu übertragen. Es hieß, dass das Fieber oder die Krankheit am Gehölz haften blieben, es sein denn, ein Narr käme vorbei und böge den Zweig wieder hoch oder schlage den Holunder ab, dann gingen das Siechtum oder die Krankheit auf ihn über.
aus "Freie Presse" 2011
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