Gegen Giersch ist kaum ein Kraut gewachsen — Was Experten empfehlen Was so hübsch mit weißen Dolden am Feldrand blüht, kann vielerlei sein: von der genießbaren wilden Möhre bis zum tödlich giftigen Schierling. Wenn es im verwilderten Bauerngarten wächst, handelt es sich aber sehr wahrscheinlich um Giersch (Aegopodium podagraria), auch als Zaungiersch, Geiß- oder Ziegenfuß bekannt. Diese Pflanze ist für manche Bauern, Biologen und Hobbygärtner das ganz persönliche Waterloo. Das mehrjährige Gewächs hält sich so hartnäckig, weil es ein dichtes Wurzelsystem bildet. Es verläuft waagrecht in etwa zwei Spatenstichen Tiefe. Die Pflanze vermehrt sich also nicht nur über Samen, sondern auch vegetativ. Wie wird man den Giersch los? Experten des Deutschen Grünen Kreuzes haben einige Tipps zusammengefasst: • Aufessen? Das kann der Pflanze kaum schaden. Lecker und gesund sind die jungen Blätter des Wildkrauts, die man wie Salat oder Spinat zubereiten kann. Im Mittelalter galt die Pflanze, die auch Zipperleinskraut genannt wird, als wirksames Heilmittel gegen Gicht und Rheuma. • Ausreißen? Diese Mühe ist nur Kosmetik für den Garten. Damit verhindert werden allenfalls die Blüte und Vermehrung durch Samen. Eventuell lassen durch Ausreißen sich einzelne Sprosse entfernen, aber das dichte Wurzelnetz der Pflanze wird dabei nicht gründlich erfasst. |
![]() • Ausbuddeln? Diese Methode hat selten dauerhaften Erfolg. Werden die Wurzeln verletzt, werden auch kleinste Wurzelteile wieder aktiv und zu großen Mutterpflanzen. • Auskoffem? Das hieße, die befallene Erde komplett gegen neue Erde auszutauschen. Doch dies ist sehr aufwändig. Wenn dort auch Stauden und Gehölze stehen, die erhalten bleiben sollen, muss deren gesamter Wurzelballen von Gierschwurzelstücken befreit werden. Und: Niemand garantiert, dass die neue Erde frei von Giersch ist. • Abspritzen? Die gängigen Herbizide schwächen den Giersch höchstens mittelfristig. Für Kleingärtner, die Obst, Salat und Gemüse nicht mit Chemie versetzt verzehren möchten, ist die chemische Waffe ohnehin tabu. • Abdecken? Eine Methode, die sich bewährt hat. Man sollte den Giersch zwei Jahrelang durch Lichtentzug aushungern. Dazu wird die befallene Erde mit schwarzer Teichfolie oder Pappe bedeckt und diese dann zum Beispiel mit Rindenmuich beschwert. Am besten hilft gegen Giersch eine Kombination: Verdunkeln, wo das möglich ist. An den anderen Stellen bei leicht feuchtem Boden die Erde lockern und das Kraut vorsichtig herausziehen. Aus den dennoch sprießenden Trieben einen gesunden Giersch-Salat machen. Ubrigens: Himbeeren freuen sich über den Giersch, denn Himbeeren lieben schattige Füße. |
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