Baldrian
Fundorte: An Fluss- und Bachufern, auf feuchten Wiesen und Waldlichtungen.
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Valerensäure, Bornylazetat, Alkaloidspuren, Gerbstoffe, Ascorbinsäure.
Wirkungen: Die Valerensäure sorgt für die schlaffördernde, entspannende, psychisch ausgleichende und beruhigende Wirkung.
Anwendungen:
Innerlich bei Schlafstörungen, Nervosität, Unruhezuständen, nervösen Herz- oder Magenbeschwerden, Lampenfieber, Prüfungsangst, Wetterfühligkeit.
Sammeln: Gesammelt werden die Wurzeln ab dem zweiten Jahr. Achtung: Baldrian ist nicht ganz einfach zu dosieren. Bei zu niedriger Dosis wirkt Baidrian eher anregend und erst in höherer Dosierung beruhigend. Eine Überdosierung kann allerdings zu Schwindel und Kopfschmerzen führen. Deshalb besser einen kräuterkundigen Apotheker oder Arzt fragen.
Zubereitung:
  • Tee:
  • Ein Esslöffel klein geschnittene Wurzel kalt ansetzen, zum Kochen bringen, etwa eine Stunde köcheln lassen und anschließend noch etwa zwei bis drei Stunden nachziehen lassen, abseihen.
    Baldrian Blütenstand

  • Tinktur
  • (Baldriantropfen): Ein helles Glas zur Hälfte mit zerkleinerter Wurzel füllen und mit Alkohol (45 Volumenprozent) übergießen. Glas verschließen und drei Wochen stehen lassen. Danach abseihen, in dunkle Flaschen füllen.
  • Beruhigungsbad:
  • 100 Gramm klein geschnittene Wurzel mit zwei Liter heißem Wasser übergießen, etwa 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und dem Badewasser zugeben.
    Volksglaube: Baldrian galt als schützender Geist, denn er gewährt ruhigen, erholsamen Schlaf. Baldrian war ebenso ein Gegenmittel bei Zorn und Uneinigkeit, er konnte cholerische oder jähzornige Gemüter besänftigen und Streit schlichten. Außerdem galt Baldrian nicht zuletzt aufgrund seines Geruches als Hexen- und Dämonenabwehr. In Sachsen gab es den Brauch, Neugeborenen Baldrian ins erste Bad hineinzugeben, um sie vor Krankheiten, der Pest und bösem Neid zu schützen.
    aus "Freie Presse" 2011

    Wer unter Schlafstörungen leidet, weiß: Schäfchen zählen hilft nicht wirklich. Wissenschaftler haben eine Art Schlafschalter“ im Gehirn entdeckt, der unser Schlafverhalten bestimmt. Und es gibt ein Mittel, mit dem man diesen Schlafschalter positiv beeinflussen kann. Es handelt sich dabei um sogenannte Schlaf-Lignane, und wie so oft kommen diese schlaffördernden Substanzen aus der Natur.
    Extrakte der Arzneipflanze Baldrian enthalten große Mengen an Schlaf-Lignanen. Eine aktuelle Untersuchung mit Patienten, die unter Schlaflosigkeit litten, zeigte: Schon durch die einmalige Einnahme eines rezeptfreien lignanreichen Baldriamnittels verbesserten sich Schlafdauer, Schlaftiefe und die Schlafqualität. Die Wirkung trat sehr rasch ein.
    Ebenfalls wichtig für entspanntes Einschlafen: keine Fernseher und Computer im Zimmer. Die Raumtemperatur sollte bei etwa 18 Grad liegen.
    aus "Apothekenumschau" 2011
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